Zur Situation zum Eitorfer Krankenhaus: Fragen an die DKU
Im öffentlichen Teil der Sitzung des Hautausschusses in Eitorf am vergangenen Montag, den 8. September 2014, gab der Geschäftsführer der DKU, Herr Dr. Stephan, bekannt, dass die Deutsche Klinik Union (DKU) Insolvenz in Eigenverantwortung für das Eitorfer Krankenhaus angemeldet hat und diese genehmigt wurde. Dr. Stephan betonte, dass es jetzt extrem wichtig sei, dass die Mitarbeiter bei der Stange blieben und Patienten sich dort behandeln ließen.
Obwohl ein tragfähiges Konzept für die Gynäkologie und Geburtshilfe seit dem Sommer vorliegt und das Team bereits vor dem 1. Juli zur Wiedereröffnung in den Startlöchern stand, hat sich die DKU bisher nicht dazu entschieden, die Station wieder zu eröffnen. Mir scheint es sehr merkwürdig, dass man Erträge, die man erwirtschaften könnte, anscheinend nicht möchte. Zudem könnte man zur Akzeptanz des Krankenhauses in der Bevölkerung beitragen („Türöffnereffekt“).
Das Appellieren von Dr. Stephan scheint in diesem Hinblick schon fast absurd. Könnte doch die DKU selber dazu beitragen (und hätte längst können), das Vertrauen in den Klinikträger zu stärken. Stattdessen sind die Mitarbeiter verunsichert, haben ihr letztes Gehalt nicht erhalten und gehen trotzdem tagtäglich ihrer so wichtigen Arbeit nach. (Ich selber habe als Mitarbeiterin in einem Unternehmen eine Insolvenz miterlebt und hatte trotzdem keinen Lohnausfall, weil die Insolvenz rechtzeitig angemeldet wurde und das Arbeitsamt dann übernommen hat.) Was macht man, wenn man (auch noch ohne Info) keinen Lohn bekommt? Man hat Angst und Sorgen und überlegt, wie es weitergehen soll.
Obwohl auf Antrag hin die Möglichkeit bestand, Fragen zu stellen, sind leider nur wenige wirkliche Antworten dabei herausgekommen. Allerdings wurde die Frage gestellt, ob es richtig sei, dass am 30. September 2014 die Sonderzulassung für den gynäkologisch-geburtshilflichen Belegarzt Dr. Malass auslaufe und dann wieder keine zwei Belegärzte vorhanden seien, die aber Bedingung für die Wiedereröffnung seien. Obwohl nach einem Besuch der Bürgerinitiative bei der Bezirksregierung klar ist, dass die Wiedereröffnung der Station allein in der Hand des Krankenhausbetreibers, also der DKU, liegt, sagte Dr. Stephan darauf nur: „Ja, dann ist das so.“
Nach meinem Eindruck kommt dieser Termin der DKU sehr entgegen. Die DKU nimmt anscheinend gerne in Kauf, dass der Termin verstreicht. Dann ist die Grundlage entzogen und die „lästige“ Fragerei nach der Wiedereröffnung vom Tisch.
Aber es bleiben noch mehr Fragen, die ich an die DKU hätte.
- Warum wurden schon vor Eröffnung des Insolvenzverfahrens keine Löhne mehr ausbezahlt?
- Wie lange wird das Insolvenzverfahren dauern? Welche Maßnahmen werden ergriffen?
- Welche Chance besteht für die Wiedereröffnung der Gynäkologie und Geburtshilfe in Eitorf?
- Sind die Verträge bei der Übernahme durch die DKU von Seiten der Gemeinde Eitorf ausreichend geprüft worden?
- Was geschieht mit der Wahrung der Grundrechte, welche auch für Ungeborene bestehen?
- Wer unterstützt die Mitarbeiter bzw. die MAV bei der Wahrung Ihrer Rechte?
- Was geschieht mit der Immobilie?
Vielleicht gibt es ja bald Antworten. Und noch wichtiger: Lösungen. Seien wir gespannt.
(Zur Sitzung gibt es einen sehr schönen Kommentar von Frau Sandra Ebert vom Kölner Stadt-Anzeiger, 10.09.2014: „Ein echtes Armutszeugnis„)
Bisherige Einträge zum Thema:
Erhaltenswert und ganz besonders – Art der Gynäkologie und Geburtshilfe in Eitorf (vom 24. Januar 2014)
Eitorfer Gynäkologie und Geburtshilfe soll geschlossen werden – handeln! (vom 13. Dezember 2013)
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