Früherkennung Gebärmutterhalskrebs

In der Mitgliederzeitschrift meiner Krankenkasse habe ich gelesen, dass alle Frauen, die nach dem 01.04.1987 geboren sind, sich zwischen ihrem 20. und 22. Geburtstag über die Früherkennung zum Gebärmutterhalskrebs beraten lassen sollen. Weiter geht der Text damit, dass alle, die das nicht tun, falls sie später an Gebärmutterhalskrebs erkranken, zwei statt ein Prozent ihres Bruttoeinkommens zuzahlen müssen. Ich lese es wieder und wieder und kann es nicht glauben. Junge Frauen sollen also davon ausgehen, dass sie an Krebs erkranken und ihre finanzielle Belastung vorab senken? Das hört sich für mich stark nach Einsparungsmaßnahmen durch das Hintertürchen an. Oder soll vielleicht die Impfung gegen Gebärmutterhalskrebs angekurbelt werden? Lassen sich zu wenige Mädchen und Frauen freiwillig impfen?

Angesichts dieses Artikels stellt sich mir die Frage, was mit den Rauchern, den Übergewichtigen, den Workaholics und vielen anderen ist. Müssen Raucher, die an Lungenkrebs erkranken, die Behandlung selber zahlen? Oder stark Übergewichtige die notwendige Spezialausstattung? Workaholics die Behandlung des Burn-Out-Syndroms? Sind wir nicht so gesehen alle selber für unsere Erkrankungen verantwortlich? Dies lässt sich doch alles gar nicht nachweisen und erst recht nicht realisieren. Aber junge Frauen sollen zur Vorsorge gezwungen werden? In meinen Augen wären Aufklärungskampagnen viel sinnvoller, um Menschen selber entscheiden zu lassen, ob sie gewisse so genannte Vorsorgemaßnahmen durchführen lassen wollen und ihnen somit zuzutrauen, selber zu entscheiden. Angesichts solcher Meldungen frage ich mich jedoch, was den Menschen überhaupt noch zugetraut wird. Menschen geistig zu entmündigen statt sie zu stärken, ist in meinen Augen definitiv der falsche Weg.

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